Uns kam vor geraumer Zeit ein ultimatives Machwerk namens "Commander Firefox" auf DVD ins Haus geflattert.
Schon der erste Eindruck dieses auf Disc gebrannten Alptraums lies Schlimmstes erahnen.
Nicht mal für das lizensierte "DVD"-Logo hat anscheinend das Geld gereicht. Präsentiert wird uns der Film vom Label "Powerstation" - das lässt Schlimmstes befürchten.
Wir wurden nicht enttäuscht.

Gleich zu Beginn erschiesst unser milchbubigesichtige Held, der den ganzen Film über unter dem Einfluss von Valium zu stehen scheint, irgendwelche Drogendealer und deren Kunden. Diese wahnsinns Sequenz wird durch unerträgliches 70er Jahre gedudel und unfassbaren Credits abgelöst - unfassbar deshalb, da man sie nicht lesen kann.
Nebenbei wechselt das Format ständig zwischen 4:3, Pan and Scan und Widescreen hin und her. Da hat sich wohl jemand beim "Mastering" nicht wirklich auf ein Format einigen können.
Wie auch immer ... so sind Hackfresse Schorsch (unser Held) und seine malajsischen Kollegen wenigstens die halbe Zeit ausserhalb des sichtbaren Bereichs zu gange.
Im Film selbst geht es um eine vermurkste Entführung, Drogengelder und natürlich Frauen. Selbige dürfen in ein oder zwei Nacktszenen auch zeigen, das Intimrasur in den 70ern noch wenig verbreitet war.
What ever - unmotivierter gehts nicht. Da helfen auch Onkel Valium und sein Porno-Grinsen nicht weiter.
Hin und wieder wird sich hirnlos geprügelt, geschossen oder beides.
Commander Schlaftablette zeichnet sich selbstverständlich durch seine unnachahmliche Schießtechnik (linke Hand auf rechtem Arm, dümmlich Grinsen, Stirn in Falten legen) aus. Selbst auf Kilometer Entfernung trifft er präziser den Feind als Dirty Harry die Schüssel beim Kacken.
Spannung und Story suchten wir vergeblich. Wahrscheinlich hat auch Regietalent Jun Gallardo irgendwann während der Dreharbeiten den Faden verloren.
Anders können wir uns Szenen, in denen offensichtliche Papppferde in Schaufenster rasen nicht erklären.

Wie auch immer - lasst Euch unsere Warnung in grossen Lettern auf die Stirn meißeln.
Kauft NIEMALS "Commander Firefox" - und für die Raubkopierer unter Euch: Dieser Film ist den Rohling nicht wert auf dem er gebrannt ist!

So long!
derLars

Vermutlich wird der Film von der Friseurinnung unterstützt, da mich der Hauptdarsteller (der offensichtlich den gleichen Schauspiellehrer wie Jonathan - IO Riker - Frakes hatte) immer glauben macht, ich sei in einem Wella-Werbespot...
Erwähnenswert ist jedoch (trotz miesester Filmqualität und Soundlandschaften, die sich einem vermutlich nur unter dem Einfluß bewußtseinsverändernder Drogen ganz erschließen) die herausragende Leistung diverser Nebendarsteller. Man denke nur an den Statisten, der im Vorbeigehen erschossen werden sollte - daraus jedoch 5 Sekunden feinster Comedy macht (und das, obwohl offensichtlich nur einer von zwei auffällig angebrachten Blutbeuteln platzt).
Ungewöhnlich künstlerisch stellt sich der Schluß dar - Prinz Valium rettet seine Angebetete und einen unauffällig in Szene gesetzten Koffer (möglicherweise die Hauptstory des Films?) und ohne weitere Szenenwechsel, ohne Musik oder Abschlußdialoge (ganz zu schweigen von romantischem Happy End) ist der Streifen auch schon vorbei! Wahnsinn!

Ich finde, es sollte auch in Hollywoodkrachern mehr Verfolgungsjagden mit Pferdekutschen geben. Nebenbei: Wer rauskriegt, warum der Film Commander Firefox (also: Befehlsgeber von kleinen Pandabären) heißt, darf sich den Film nochmal mit uns angucken! Der Titel (unseres Helden?) taucht nämlich im Streifen selbst nie auf.

Der Dennis